Gregor

Hallo,
möchte mich vorher kurz vorstellen, meine Name ist Gregor ich bin 24 Jahre alt und ich bin selber eine Frühgeburt gewesen und möchte gerne den Eltern und auch den Frühgeburten meine Geschichte erzählen.

Das Thema Frühchen hat für mich eine besondere Bedeutung, da ich selbst zu früh geboren wurde. Ich kam drei Monate vor dem Geburtstermin auf die Welt, für damalige Verhältnisse war das viel zu früh. Entsprechend kritisch schätzten die Ärzte meine Chancen ein, gesund zu werden. Es war nicht sicher, ob ich es überhaupt schaffen würde.

Ich hatte ein Gewicht von ca. 800g und eine Größe von einem Kugelschreiber, natürlich waren meine Organe wie Lunge und Herz noch lange nicht ausgereift und darum musste ich viele OPs über meinen kleinen Körper hergehen lassen und auch meine Wirbelsäule zu stabilisieren musste mein Rücken mit einem kleinen Schnitt aufgemacht werden und durch das wachsen, ist die Naht natürlich auch mitgewachsen aber das ist ebenso.

Da ich ja auch eine Gehirnblutung öfters hatte und dadurch noch unruhiger war als normal, mussten die Ärzte mich noch öfters kontrollieren und leider einmal zu wenig und ich verbrannte dann im Brutkasten auf meinen ganzen Körper durch einen Defekt und dadurch ist mir auch ein Schaden bzw. eine Fehlstellung am linken Auge geblieben, klar denkt man sich wenn man älter wird und die Phase der Pubertät kommt WARUM ich WARUM musste mir das passieren, aber es ist das Schicksal so bestimmt, ich habe immer kämpfen müssen und es war kein einfacher Weg bzw. ich bin immer noch auch mit Medikamenten vertraut da die Organe einfach nicht so sind wie sie sein sollen und man macht sich eben Gedanken aber ich habe ein Motto das mir einfach Kraft gibt: Man soll immer positiv nach vorne schauen und einfach das Leben genießen!

Meine Eltern:
Für meine Eltern war es die schwierigste Zeit damals (da mein Bruder 5 Jahre zuvor Gesund auf die Welt gekommen ist und alles ganz normal verlief), da ich über 1,5 Jahren nur in Krankenhäuser gewesen bin und öfters mein Zustand sehr kritisch war als alles andere… und die zahlreichen schlaflose Nächte hatten und auch mit Tränen ,weil man nicht weiß was mit dem eigenen Kind passiert ob es noch atmet oder nicht bzw. wird es morgen noch überleben und das Bild mit den Schläuchen und Inkubatoren etc. solche Dinge vergisst man nicht, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und man braucht auch einfach Glück und irgendwer im Himmel beschützt alle Frühchen dass Sie ein wunderschönes Leben haben, auch wenn der Anfang schwer ist.

Gott sei Dank bin ich heute aber quicklebendig. Als Kind war ich kleiner und dünner als andere Jungs in meinem Alter, aber das hat sich im Laufe der Zeit zum Glück relativiert. Und heute denke ich manchmal, dass mir dieser Kampf so früh in meinem Leben vielleicht sogar hilft, da er mich zäher und stärker gemacht hat. Seit meiner Geburt hat sich in der Frühgeborenenmedizin glücklicherweise sehr viel getan, heute kann noch viel mehr Kindern geholfen werden.

– denn jedes Kind, das am Leben bleiben und gesund werden kann, ist ein Geschenk.

Ich wünsche daher allen Eltern die Frühchen haben und auch allen Frühchen, NIEMALS aufgeben und das Leben ist einfach zu schön um aufzugeben.

lg Gregor