Ich heiße Anna und es geht mir heute richtig gut – Gott sei Dank.
Denn das war nicht immer so.
Ich musste bereits am 5.August in der 25+5 Woche mit 670 Gramm geholt werden.
Die Ärzte gaben mir vor der Geburt eine Überlebenschance von nur 50%. Aber ich wollte leben und habe hart dafür gekämpft.
Nach 4 Tagen der nächste Schock, eine Lungenblutung. 3 Tage später hatte ich auch noch ein Loch im Darm und musste mit knapp 600 Gramm operiert werden. Einen Seitenausgang habe ich dann bekommen.
Mama und Papa hatten große Angst um mich. Aber als ich aus dem OP-Raum gekommen bin, schickte uns der liebe Gott einen Regenbogen – das deuteten wir als ein gutes Zeichen. Nach 2 Monaten Beatmung, Bangen und Zittern endlich der große Tag –ich schaffte es nun ganz alleine zu atmen, und dass trotz meines hohen Sauerstoffbedarfs. Ich hatte noch eine Atemunterstützung, aber damit kam ich gut zurecht.
Im Oktober wurde dann mein Seitenausgang rückoperiert und nach ein paar Tagen durfte ich endlich wieder leckere Mamamilch bekommen.
Bis zum 29.Dezember hatte ich noch Sauerstoff als Unterstützung, aber seitdem bin ich komplett sauerstofffrei *freu*
Jeden Tag waren Mama und Papa bei mir und haben mir meinen Krankenhausaufenthalt so gut es ging verschönert. Mama meinte immer, kuscheln mit mir sei wie ein Wellnessurlaub für sie. Auch mir tat das Kuscheln so gut, dass ich weniger Sauerstoff benötigte.
Und sie erzählte mir immer die Geschichte von der Hummel. Die Hummel ist nämlich viel zu groß und zu schwer, für so kleine Flügel, wissenschaftlich gesehen kann sie wegen ihrem Körperbau gar nicht fliegen… aber wisst ihr was die Hummel macht?? Sie fliegt einfach trotzdem. Und an der Geschichte nahm ich mir ein Beispiel 🙂
Egal wie schwer die Situation ist, man sollte seine Träume nie aufgeben.
Am Abend nach der Arbeit hat mir Papa immer noch gute Nacht gewünscht und mich gut zugedeckt.
Am 4.Jänner dann nach fast genau 5 Monaten mein großer Tag – ich durfte endlich mit Mami und Papi nach Hause.
Mittlerweile habe ich fast 5,5kg und genieße es sehr, dass nun ich der Chef im Hause bin J
Mama, Papa und ich sind den Ärzten, Chirurgen und Schwester unendlich dankbar.
Liebe Frühcheneltern, bitte verliert nie die Hoffnung und gebt euren kleinen Mäusen viel Liebe und Geborgenheit.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft in dieser so schweren Zeit.